In Deutschland gibt es seit wenigen
Jahren eine Flugzeugklasse, die entge-
gen europäischer Bestrebungen
höhere Abflugmassen für Ultraights
zuzulassen, sich mit einer maximalen
Leermasse von nur 120 Kilo begnügt.
Zwar wird dafür eine normale UL-Aus-
bildung benötigt, doch kann der
Scheininhaber auf das Medical verzich-
ten und sein Fluggerät in echter Eigen-
verantwortung betreiben. Eigentlich
ein Novum, denn inzwischen werden
Stimmen laut, auch in Deutschland von
über 70-Jährigen für den Führerschein
ärztliche Nachprüfungen zu verlangen.
Die Fliegerei ist aber eine Leidenschaft
und so wird an dieser Regelung nicht
gerüttelt, zumal der infrage kommende
Personenkreis relativ klein ist, auch
wenn sie rein demografisch noch
wächst. Was aber bleibt sind die Bau-
vorschriften wie sie auch für normale
Ultraleight lights angewendet werden.
Aus dem osteuropäischen Ausland
kommen eine Reihe kleiner Einsitzer,
die sich bereits etablieren konnten.
Dazu gehören etwa die Typen Banjo
und Song 120. In einem Segelflugland
wie Deutschland wäre es aber fast
logisch, dass man eigentlich von den
dennoch zu einem mit modernen
Werkstoffen gefertigten Flugzeug mit
guten Leistungen käme, um möglichst
damit auch noch im Alter seinem viel-
geliebten Hobby nachgehen zu kön-
nen. In dem Verein, der aber nicht nur
aus Daddies, sondern auch aus vielen
jungen Leuten besteht, fanden sich
schneller als gedacht die unterschied-
lichsten Experten zusammen, darunter
der Zulassungsexperte Peter Schnei-
der. Aus Holland holte man sich für
die aerodynamische Auslegung den
bekannten Professor Luck Boermans
hinzu und fand schliesslich in dem
Designer und Flugzeugbauer Norbert
Klenhart den Mann, der schon viel
Erfahrungen mit leichten und schwe-
ren Luftfahrtgeräten gesammelt hat.
Norbert Klenhart hat sich auf das wirt-
schaftlich und technisch herausfor-
dernde Projekt Birdy eingelassen, weil
er selbst davon begeistert ist und wie
die Initiatoren an eine gute Zukunft
glaubt.
Birdy ist ein aerodynamisch hochwer-
tiger einsitziger selbststartender
Reise-Motorsegler, der von einem 1,3
Meter Faltpropeller hinter dem Seiten-
leitwerk angetrieben wird. Die Leis-
tungsübertragung von dem im
Schwerpunkt eingebauten Elektromo-
tor (HPD 12 oder 16 von Geiger-Engi-
neering GmbH) erfolgt mittels einer
mehrfach gelagerten Fernwelle. Das
nur 13,5m spannende Flugzeug mit 8,3
m² Tragfläche soll durch den Einsatz
moderner Tragflügelprofile gute und
harmlose Segelflugeigenschaften
bekommen. Eine maximale Gleitzahl
von 40, ein Steigen von 2,5 -3,5 m/s,
eine Vne von 200km/h und eine maxi-
male Abflugmasse von 280 kg sollen
beste Voraussetzungen sein, die zu
einer Reichweite des Birdy mit den vor-
gesehenen Standard- Akkupacks der
Firma Geiger-Engineering von über 200
Kilometer führen sollen.
Hier zeigen sich die Vorteile des Heck-
antriebs besonders, da der hinter den
Leitwerken arbeitende Propeller die
Strömung um den Rumpf nicht stört
und kein ausgeklappter Motorträger
Widerstand erzeugt. Das Birdy ist für
den autarken Einmannbetrieb ausge-
legt. Das wird ermöglicht durch das
geringe Gewicht der Einzelkomponen-
ten beim Auf- und Abbau, das gesteu-
erte Heckrad und Hilfsräder an den
Tragflächen. Auch an den Komfort für
den Piloten ist durch eine halb auf-
rechte Sitzposition und eine grosszü-
gige Kabinenbreite von 0,67 Meter
gedacht.
Der Prototyp des Birdy wird auf der
AERO 2019 gezeigt. Der Erstflug ist im
Juni 2019 geplant. Nach der Flugerpro-
bung und der Zulassung über den
deutschen DULV wird Birdy zunächst
in einer Kleinserie von 6 Stück bei
Klenhart-Design als „Fast-Fertig-Bau-
kasten“ zu einem Low-Level-Preis
gefertigt. Dies wird durch die aktive
Mithilfe der Kunden, das ehrenamtliche
Engagement der Initiatoren und vor
allem den aussergewöhnlichen Einsatz
des Flugzeugbauers Norbert Klenhart
ermöglicht. Anschliessend ist die Lie-
ferung auch flugbereiter Birdy-Flug-
zeuge vorgesehen.
09.04.2019
So jung und fast schon ein Star: der elektrische Segler und Eigenstarter „Birdy“ mit 16 kW-Startleistung
Birdy - das Vögelchen von
Enthusiasten für Enthusiasten
Segelflugzeugbauern ein kleines
Segelflugzeug mit Selbststartfähigkeit
erwarten dürfte. Das ist jedoch nicht
der Fall.
Es waren aber genau die Umstände,
die den ehemaligen Segelflieger und
jetzigen 120 kg-Klasse-Piloten Dr. Ing.
Werner Eck im Kreis des Deutschen
Verbandes zur Förderung des Sports
mit Leichten Luftsportgeräten e.V.
(DVLL) nachdenken ließ, wenn schon
am Markt nichts erhältlich ist, wie man
Birdy ist in seinen Segelflugleistungen sogar besser als eine Standard-Libelle
Ein gefälliges Design, ein geräumiges Cockpit und guten Segelflugleistungen sind die Attribute von Birdy
Mit E-Antrieb bis in die Alpen fliegen und dann den Aufwinden frönen
Airbus beteiligt sich bei Daher mit Safran an vollkommen neuem Antriebskonzept - eine reine Studie
Daher liefert die Basis für eine Projektstudie
Da sich die gesamte Luftfahrtindustrie
in der Entwicklung für eine grünere
Luftfahrt verpflichtet fühlt, gaben jetzt
auch im Rahmen ihrer Innovationsstra-
tegien Daher, Airbus und Safran ihre
Zusammenarbeit für eine Partnerschaft
für Design und Entwicklung des Eco-
Pulse ™ Demonstrators auf der Paris
Air Show 2019 bekannt. Der Erstflug
des Erprobungsträgers mit 7 Motoren
soll 2022 erfolgen. Basierend auf der
TBM-Plattform von Daher wurde dieses
Projekt von CORAC (dem französi-
schen Forschungsrat für Zivilluftfahrt)
und mit Unterstützung der DGAC (fran-
zösische Zivilluftfahrtbehörde) be-
schlossen, um Technologien zu ent-
wickeln, die die Umwelteffizienz von
Flugzeugen steigern und die den neuen
Anforderungen des Luftverkehrs ge-
recht werden soll. Der Gesamtansatz
umfasst drei Bereiche der Forschung
und Entwicklung: Das verteilte Hybri-
dantriebssystem wird von Safran be-
reitgestellt. - Airbus wird für die aero-
dynamische Optimierung des verteil-
ten Antriebssystems verantwortlich
sein sowie für die Installation der Bat-
terien mit hoher Energiedichte zum
Antrieb des Flugzeugs. Die Installation
von Komponenten und Systemen,
Flugtests, Gesamtanalysen und der
Aufbau von Vorschriften werden von
Daher unter Nutzung der TBM-Platt-
form durchgeführt.
Ziel dieser Drei-Wege-Zusammenarbeit
ist die Validierung von Technologien
zur Reduzierung der Schadstoffemis-
sionen und der Lärmbelastung sowie
die Schaffung neuer Anwendungen im
Luftverkehr. Das gesamte EcoPulse
TM-Flügelsystem basiert auf der Er-
kenntnis, dass durch die Triebwerks-
Mehrfachanordnung, verteilt über den
ganzen Flügel, eine Verringerung der
Flügeloberfläche erreicht wird. Zudem
werden dadurch die Randwirbel an
den Flügelenden reduziert und die
damit den Luftwiderstand erheblich
reduzieren. Kleinere Antriebseinheiten,
so die Erwartungen, sollen auch der
Lärmreduzierung dienen. Safran als
Triebwerksspezialist bringt Erfahrun-
gen im Bau von kleinen Wellenturbi-
nen mit, die in Kombination elektri-
schen Generatoren (Turbogenerator)
elektrischen Strom erzeugen können,
der zum Betrieb der zusätzlichen rein
elektrischen Antriebmotoren erforder-
lich ist. Safran fertigt inzwischen eben-
falls Elektromotoren. Die elektrischen
Antriebe werden in den EcoPulseTM-
Flügel integriert und sorgen für Vor-
triebsschub. Die Installation des ver-
teilten Antriebssystems in einem TBM-
Flugzeug ist für alle drei Unternehmen
eine spannende Gelegenheit, die Effizi-
enz zu steigern, die Missionen zu di-
versifizieren, den ökologischen Fuß-
abdruck zu verringern und die Be-
triebskosten zu senken. Dazu hat Saf-
ran hat eine Technologie-Roadmap für
die Installation von elektrischen Trieb-
werken in Flugzeugen entwickelt. All
diese Überlegungen sollten es ermög-
Safran putzt sich mit viel Kompetenz für elektrische Antriebsstränge heraus
21.6.2019
Konzeptstudie eines Hybridflugzeugs mit einem Turbogenerator und mit
6 Antriebs-Elektromotoren
Bild: Daher
Foto: H.Penner
lichen, die Vorteile des verteilten An-
triebs zu demonstrieren und die Basis
für den Entwurf Flugzeuge mit verteil-
tem Antrieb zu optimieren und Ergeb-
nisse zu liefern. “Dieser Demonstrator
mit verteiltem Hybridantrieb ist ein
sehr wichtiger Schritt bei der Vorberei-
tung des Zertifizierungsstandards für
mehr Elektroflugzeuge. Dies gibt uns
auch die Möglichkeit, unsere Simulati-
onsmodelle zu verbessern und ihre
Verwendung in größeren Flugzeugen in
Betracht zu ziehen“, bestätigt Jean-
Brice Dumont, EVP Engineering bei
Airbus.
VoltAero verfügt über eine 10-jährige
Erfahrung als Pionier und entwickelt
mit Cassio ein Hybrid-Flugzeug für die
General Aviation mit einem verteilten
hybrid-elektrischen Antriebssystem für
einen sicheren, leisen und effizienten
Flug. Cassio verwendet dabei eine
Kombination aus Elektromotoren und
einem Verbrennungsmotor in einer
"Push-Pull"-Konfiguration. Ein Flugde-
monstrator und ein bodengestützter
„Iron Bird“ -Systemprüfstand validie-
ren die Hybridkonfiguration von Volt-
Aero. Im Vordergrund steht Jean Botti,
der zuvor das E-Fan-Projekt bei Airbus
leitete.
Das geplante Serienflugzeug von Volt-
Aero bietet Platz für vier bis neun Per-
sonen und eine Flugdauer von min-
destens 3,5 Stunden. Es bietet eine
leistungsfähige und zuverlässige Platt-
form für die allgemeine Luftfahrt für
private Eigentümer, Lufttaxi- und Char-
terunternehmen und kommerzielle
Flüge für Punkt-zu-Punkt-Regional-
Kombination mit den an Bord befindli-
chen Batterien werden im Reiseflug
zusätzlich zwei in den Flügel integrier-
ten Elektromotoren abgetrieben. Für
den „Zug“ von VoltAero sorgen zwei
in Flugrichtung gerichtete 60-Kilowatt-
Elektromotoren an den Tragflächen
mit Mehrblattpropellern. Diese Moto-
ren werden in nahezu geräuschlosen
Starts und Landungen für einen
umweltschonenden und nachbar-
schaftlichen Betrieb auf Flughäfen
eingesetzt.
Der „Schub“ kommt vom 170 kW Nis-
san-Verbrennungsmotor, der während
des Reiseflugs einen mehrblättrigen
Druckpropeller antreibt. Dieser Motor
wird auch zum Laden der Bordbatte-
rien für die Elektromotoren des Flug-
zeugs verwendet. Sicher, effizient und
umweltfreundlich sind die Prämissen
für das Flugzeugdesign von VoltAero -
dem verteilten Hybrid-Elektro-An-
triebssystem mit Elektromotoren und
einem Verbrennungsmotor wird in
eine Push-Pull-Antriebskonfiguration
mit einer Gesamtleistung von 440 kW
umgesetzt. Zusammen mit dem Ver-
brennungsmotor ist ein 150-Kilowatt-
Elektromotor verbaut, der zusammen
das Heck-Rumpf-Leistungsmodul von
VoltAero bildet. Das Leistungsmodul
bietet eine zusätzliche Sicherheits-
funktion und verfügt über eine sofor-
tige Startautomatik mit einem Elektro-
motor zum Betrieb des Schubpro-
pellers, sollten die Elektromotoren in
Ein hybrides Antriebskonzept von VoltAero
Ein Verbrenner ist Hauptlieferant
für den elektrischen Strom
flüge, Reisen und zur Verwendung in
anderen Anwendungsbereichen. Das
Flugzeugmuster wurde von der Cessna
Push-Pull Version 337 abgeleitet, wo-
bei auf den Frontantrieb gänzlich ver-
zichtet wurde und der Heckantrieb
durch die Kombination eines Nissan-
Verbrennungsmotors mit drei Elektro-
motoren im Reihenbetrieb je nach
Betriebsart bis zu 300 kW thermische
Leistung für den Start, bzw. im Genera-
torbetrieb zur Verfügung stehen. In
Modellbild des 300 kW Hybridflugzeugs von Voltaero
Der Demo-Träger von VoltAero für eine dreimotorige Hybrid-Version wurde
erstmals auf der Paris Air Show 2019 gezeigt
Serien-Antrieb mit
Nissan-Motor und drei
Elektrogeneratoren
kritischen Flugmomenten, insbeson-
dere beim Start, auf ein Problem sto-
ßen. Die Erstauslieferung der Serien-
flugzeugen wird voraussichtlich im
Zeitraum 2021-2022 ab dem Endmonta-
gewerk von VoltAero in der Region
Nouvelle Aquitaine im Südwesten
Frankreichs beginnen. Bei voller Aus-
lastung rechnet VoltAero mit einer
jährlichen Produktion von rund 150
Flugzeugen.
In Paris bekannt gegeben:
Die zwei italienischen Unternehmen
Logic Spa und Blackschape SPa bün-
deln mit Voltaero ihr Know-how, um
Technologien für den sich weiterentwi-
ckelnden Sektor intelligenter, stärkerer
elektrischer Flugzeuge zu entwickeln.
Dienstleistungen, die als European
Smart Electric Commuter Partnership
bezeichnet werden, bringt auf diese Art
und Weise die drei Firmen zusammen.
Das Ziel der Partnerschaft besteht
darin, die elektrischen und digitalen
Technologien, die rasch auf den Luft-
verkehrsmarkt gelangen, weiterzuent-
wickeln. Dies gilt insbesondere dann,
wenn mehr elektrische Flugzeuge ent-
wickelt werden, um die Herausforde-
rungen der Luftverkehrsbranche in
Bezug auf Umweltverträglichkeit, Ener-
gieeinsparungen und Reduzierung von
Lärm und Umweltverschmutzung zu
bewältigen.
Über Alice wurde bereits viel geschrie-
ben und auch nicht weniger spekuliert.
Das junge israelische Unternehmen
möchte mit einem vollkommen unkon-
ventionellen Konzept eines Geschäfts-
und Commuterflugzeugs Marktanteile
durch technische Überlegenheit
erkämpfen. Ganz so neu ist das Enga-
gement der Israelis auf dem General
Aviation-Sektor nicht. Schon in den
sechziger Jahren stieg man über einen
Lizenzbau mit dem amerikanischen
Geschäftsreise-Jet Commander und
später dem eigenen IAZ 1125 Astra ein.
Später folgte die Gulfstream 100, die
jedoch eingestellt wurde. Die Stück-
zahlen hielten sich in Grenzen, dies im
Gegensatz zu den Mustern G100/G150
und G200, die nach wie vor mit IAI und
Gulfstream/General Dynamics produ-
ziert werden.
In aller Stille siedelte sich nördlich von
Tel Aviv ein Unternehmen an, dass
sich zunächst nur auf Drohnen spezia-
lisier-te. Das Rad neu zu erfinden war
nicht die Art des dortigen Ingenieur-
teams, und so setzte man von Anfang
ten, die leiser, sauberer und kosten-
günstiger ist. Wir sind demütig, dieses
Debüt als mehr als eine Enthüllung
anzuerkennen - ein historischer Mei-
lenstein in der Luftfahrtindustrie. Mit
der Einführung von Alice begrüßen wir
zum ersten Mal seit 50 Jahren eine völ-
lig neue Generation von Flugzeugen
und es ist erst der Beginn einer strah-
lenden Zukunft für die elektrische
Luftfahrt und den nachhaltigen Ver-
kehr. "
Dem Tiefdecker gingen viele Studien,
insbesondere aber auch Untersuchun-
gen an Modellen im Windkanal voraus,
die 9 Passagiere nebst 2 Besatzungs-
mitgliedern über Strecken von 650
Meilen mit 240 kts in geräumigen Kabi-
nen befördern sollen. Die vollkommen
in CFK-Bauweise gefertigte Maschine
wird ein maximales Abfluggewicht von
3 650 kg haben, und das inklusive der
Batterien als einzige Strom- und Ener-
giequelle. Kokam liefert die Lithium-
Ionen Batterie-Packs. Später soll es
auch Aluminium-Luft Batterien zu dem
Flugzeug geben. Bekannt ist außer-
dem, dass zunächst Siemens in die
Auswahl der Motoren mit je 260 kW
kam sowie erst kurz vor Beginn der
Messe in Paris bekannt wurde, dass
auch der australisch-amerikanische
Hersteller MagniX für das Heck einen
280 kW E-Motor liefern soll. Wie ein
Firmensprecher zu verstehen gab,
wolle man offenlassen, welchen Moto-
Eviation „Alice“ als Wegbereiter für vollkommen neuartige Antriebskonfigurationen in der General Aviation
Das erste reinelektrische
Geschäftsreiseflugzeug
an auf ein vollkommen neues Konzept
mit rein elektrischem Antrieb. "Wir
können mit 9 Passagieren 240 Knoten
schnell fliegen und das bei einer
Reichweite von bis zu 650 Meilen und
so freuen wir uns, Alice bei der größten
Zusammenkunft der Luftfahrtbranche
in die Welt der Luftfahrt einzuführen",
sagte Eviation-CEO Omer Bar-Yohay.
Alice wird die Art und Weise, wie Men-
schen regional reisen, neu definieren
und eine neue Ära des Fliegens einlei-
Ein aufgräumtes, ergonomisch optimal
gestaltetes Glas-Cockpit mit Side-Stick
Vollkommen abweichend von konservativen Designs präsentiert Eviation seinen 9-Sitzer zwischen konventionellen Jets
Neben zwei Siemens-Motoren findet sich im Heck auch ein MagniX-E-Motor
renhersteller der Kunde bevorzugen
wolle. Beide Antriebsmotoren sind
luftgekühlte Direktantriebe die Zwei-
bzw. Dreiblatt-Hartzell-Propeller antrei-
ben. Die Steuerung erfolgt über Fly-by-
wire, recht ungewöhnlich in der
niedrigen Klasse von Geschäftsreise-
flugzeugen, damit möchte man aber
bei Ausfall eines Motors, was bei Elek-
troantrieben als relativ unwahrschein-
lich gilt, in der Gierachse schneller
begegnen können. Die generelle
Anbringung der beiden Hauptantriebs-
motoren an den Flügelenden sollen
den induzierten Wiederstand reduzie-
ren helfen, was man für klassische
Motorenkonzepte als undenkbar be-
zeichnen würde, bei den die Motoren
immer in Rumpfnähe gehalten werden.
Die CFK-Zelle wird beim französischen
Hersteller Carboman hergestellt, die
auch Teile für den Solar Impulse 2 her-
gestellt haben. Für das Fahrwerk
zeichnet Magnahi Aeronautica als ver-
antwortlich. Bendix und Honeyell sind
Lieferanten für die Avionik und die
Steuerung. Jüngsten Angaben zufolge
soll in Prescott in Arizona/USA ein
Endmontagewerk, insbesondere für
den Ausbau der Kabinen und des
Cockpits gebaut werden. Dort ist auch
geplant, die gesamte Flugerprobung
durchzuführen. Der Erstflug, ebenfalls
in Prescott, ist noch für den November
2019 geplant. Die Markteinführung soll
2022 erfolgen.
Aus dem französischen Windkanal ONERA: Studien und Windkanaluntersuchungen ergeben neue Triebwerkskonfigurationen
Der Realität ein Stückchen näher
Aerodynamik mit neuen Erkenntnissen
ONERA ist die verkleinerte Ausgabe
des DLR in Frankreich. Es besteht
jedoch eine internationale Zusammen-
arbeit auch mit Deutschland. Hervorzu-
heben sind dort die aerodynamischen
Untersuchungen in verschiedenen
Windkanälen. 2017 präsentierte ONE-
RA bereits das AMPERE-Projekt: ein
für kurze Flüge gedachtes Elektroflug-
zeug, mit dem 4 bis 6 Personen inner-
halb von 2 Stunden über eine Strecke
von 500 km befördert werden können.
Dank seines speziellen Flügelsystems
konnte dieses Flugzeug über sehr kur-
ze Strecken starten. Dabei werden
mehrere Elektromotoren als kleine Blä-
ser im oberen Flügelkantenbereich
angeordnet. Diese Erkenntnisse dek-
ken sich mit NASA-Untersuchungen.
Nun wurde auf der Paris Air Show ein
neues Konzept eines 150-Sitzers für
den Kurzstreckenverkehr vorgestellt,
der mit einer ähnlichen Triebwerkskon-
figuration unter dem Flügel sogar
Mach 0,8 erreichen soll. Dragon, so die
neue Untersuchung, soll noch bessere
Eigenschaften aufweisen und insbe-
sondere mehr Auftrieb erzeugen, was
zu geringeren Spannweiten führt. Bei
der Bewertung dieser neuen Technolo-
gie, wie die über die fast ganze Spann-
weite verteilten elektrischen Bläser, ist
es wichtig, alle möglichen Wechselwir-
kungen zwischen den verschiedenen
Disziplinen und Systemen des Flug-
zeugs zu berücksichtigen. Die DRA-
GON-Konfiguration wurde daher durch
einen ausführlichen Dialog unter den
Forschern von ONERA entwickelt, wo-
bei jeder sein eigenes Fachwissen ein-
bringt. Insgesamt betreffen die
multidisziplinären Analysen 9 Einhei-
ten, die in 5 Abteilungen tätig sind:
DAAA (Aerodynamik, Aeroelastik,
Akustik), DEMR (Elektromagnetismus
und Radar), DMAS (Materialien und
Strukturen), DMPE (Multiphysik für
Energie) und DTIS (Informationsverar-
beitung und Systeme).
Die 40 einzelnen kleinen Fans werden
in einem Reihensystem dicht aneinan-
der durch kleine Elektromotoren ange-
trieben, die ihre Energie aus dem Heck
beziehen, wo sich ein Generator mit
einer Wellenturbine befindet, die mit
Kerosin betrieben wird. Theoretisch
kann das System mit oder auch ohne
Pufferbatterien betrieben werden.
Im Vergleich zu einem Verkehrsflug-
zeug, das 2014 in Dienst gestellt
wurde, würde die Integration eines ver-
teilten elektrischen Antriebs zusam-
men mit den erwarteten Änderungen
der Flugzeugkomponenten bis 2035
ONERA-Windkanal in Fauga-Mauzac
21.06.2019
Die Idee eines Kurzstreckenflugzeugs mit 40 elektrischen Antriebsmotoren, die nicht nur für den Vortrieb sorgen, sondern auch
den Flügel so beeinflussen, dass bessere Auftriebsbeiwerte erhält
Bild: ONERA
Foto: ONERA
den Kerosinverbrauch für einen Flug
mit 800 Seemeilen (1400 km) um mehr
als 25% senken. Die Kraftstoffeinspa-
rungen, die allein mit dem elektrischen
Antrieb verbunden sind, reichen von 5
bis 10%.
ONERA berät in erster Linie Airbus, so-
dass es nicht abwegig erscheint, dass
die Projektstudie mit dem Messergeb-
nissen für ein erstes Hybridflugzeug
verwendet werden können.
Foto: H.Penner
Foto: H.Penner
Foto: Eviation
Bild: Eviation
Bild: Voltaero
Foto: Eviation
21.06.2019
AMPERE und DRAGON
40 Minifans über den ganzen Flügel
Gut für die Umwelt
Ein Flugzeug für 9 Passagiere
Siemens und Magnix stehen zur
Auswahl der Antriebsmotoren
Noch in diesem Jahr der Erstflug
Dreier-Team für Erprobungsträger
Platz für 4-9 Passagiere
440 kW Gesamtleistung
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Paris Air Show